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Konzeptwettbewerb und Entwicklungstiefe

[06.08.2003]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
„Wünsche von Schlüsselkunden treiben Produktentwickler zu Höchstleistungen", so ist ein Beitrag der VDI Nachrichten umschrieben und macht deutlich, dass in der Unternehmenspraxis das Thema Entwicklungstiefe noch lange nicht final diskutiert ist. Die Erfolgsgeschichte des Maschinenbauers Trützschler, Mönchengladbach setzt nicht Standardantriebe für Textilmaschinen ein, sondern entwickelt eigenes Know-how und hat damit großen Erfolg. „Bei unserem Bedarf von rund 6.000 Servoachsen pro Jahr haben wir die Entwicklungskosten bereits nach etwa einem Jahr wieder raus", so der Entwicklungsleiter Stefan Schlichter (VDI Nachrichten 11.7.2003, S. 10).

Was sind die Erfolgsfaktoren dieses Unternehmens? Trotz aller Pragmatik, Mut zur „Spinner"-Entwicklung im Elfenbeinturm. Schlüsselkunden werden als Co-Produzent und Entwicklungspartner in die einzelnen Entwicklungsprozesse integriert. Vorstudien werden ausgearbeitet und im Vorfeld für die Optimierung und Minimierung des Risikos gezielt eingesetzt. Ein starker F&E-Projektleiter als Hauptverantwortlicher koordiniert den Wissensfluss und vernetzt das Spezialwissen in den Teilprozessen der Entwicklungsphase. Nicht zuletzt wird das Wissen und die Erfahrung aus dem Service genutzt.

Diese Erfolgsfaktoren geben Hinweise auf die Leitlinien bei der Realisierung:

  • eine ganzheitliche Betrachtung der Entwicklungstiefenbestimmung,
  • eine Orientierung am Kerngeschäft und den Kernkompetenzen,
  • der Einbeziehung von Geschäftsprozessen,
  • eine Betrachtung der Gesamteinstandskosten und der
  • Wirkung auf Erfolgsfaktoren im Wettbewerb und
  • kapitalarmes Wachstum.

Welche Schritte ermöglichen die Vorteile der Entwicklungstiefe zu realisieren? Als Maßnahmen für die Umsetzung einer unternehmensspezifischen Entwicklungstiefe können in einem Projektleitfaden die Analyseergebnisse zum Entwicklungsprozess dokumentiert und Empfehlungen zur Realisierung präsentiert werden. Zur Erreichung der Zielsetzungen werde mit Hilfe einer Kombination von GENESIS-Workshops und klassischer Projektarbeit die Zielgrößen fixiert und durch kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen umgesetzt. Die Realisierungsaktivitäten sind mit einem EDV-gestützten Controllingkonzept hinterlegt, um den Erfolg der Aktivitäten zu beobachten und steuernd eingreifen zu können.

Weiterführende Literatur:

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