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Spielifizierung von Unternehmensaktivitäten

[31.01.2014]

Foto: assedesignen - fotolia.com
Spielifizierung ist eine innovative Möglichkeit der Kunden- und Mitarbeiteransprache mit hohem Neuheitsgrad. Das TCW untersucht in Marktstudien, in welchen Unternehmensbereichen und auf welche Anspruchsgruppen dieses Konzept in Unternehmen angewandt werden kann. Dabei werden beispielsweise hohe Dynamik in Cost Engineering Aktivitäten, Quality Excellence Anstrengungen und Kundenbindungsprogrammen erzeugt.

Spielifizierung ist eine moderne Methode Unternehmen erfolgreich im Markt zu positionieren sowie Mitarbeiter zu motivieren. Spielifizierung bedeutet die Anwendung von Spielen in nicht spielerischen Kontexten und Umgebungen. Reale Anwendungen unterstreichen die nachhaltige und ressourcenschonende Wirkung dieses motivationsfördernden Mechanismus in unterschiedlichsten Bereichen wie Kundenbindungsprogrammen oder der Verkehrsteuerung. Als innovativer Ansatz bewegt sich Spielifizierung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Trends und nutzt die Spielaffinität sowie neue Medien für unternehmerische Belange. Dabei spielt gerade das enorme Wachstum der Spieleindustrie eine Rolle und Unternehmen werden in die Lage versetzt daran zu partizipieren. Kunden, Mitarbeiter sowie Personalnachwuchs können mithilfe der Methode angesprochen werden, so dass ein breites Anwendungsfeld besteht.


Der komplette 28-minütige Radiobeitrag "Spielend zum Erfolg? Wie die Gamification in die Wirtschaft Einzug hält" und das Manusskript dazu sind auf der Webseite des Deutschlandradios verfügbar.

Anspruchsgruppe: Kunde

Zur Kundengewinnung und –bindung sind unterschiedlichste Marketinginstrumente denkbar und in der Unternehmenspraxis verankert. Spielifizierung als moderne Methode unterstützt vorhandene Vertriebskanäle und stellt einen innovativen Kundenkontakt her. Dabei werden im besonderen Maße Marketing- und Imagesteigerung, eine Steigerung der Bekanntheit der Produkte sowie Schulungseffekte hinsichtlich Produktinhalten und Ausstattung ermöglicht. Durch die Ausnutzung der Spielaffinität können vor allem junge Kunden angesprochen und somit der Unternehmenserfolg nachhaltig für die Zukunft gesichert werden. Außerdem ermöglicht Spielifizierung Produkte in einem frühen Stadium der Produktentwicklung zu testen und die Akzeptanz des Kunden abzufragen. Gerade durch die Nutzung von neuen Medien ist eine breite Rückmeldung und eine Produktentwicklung in Kooperation mit dem Kunden möglich.

In einer Pionier-Anwendung nutzt eine spanische Bank dieses Konzept bereits äußerst erfolgreich. Durch den spielerischen Wettbewerb, der durch die Plattform Facebook weit verbreitet wurde, konnte die Besucheranzahl der firmeneigenen Internetpräsenz signifikant erhöht werden. Vor allem der Vergleich mit Freunden und Bekannten beschleunigte die Wirkung und stellt ein Erfolgsbeispiel für gelungene Spielifizierung zur Kundengewinnung und –bindung dar.

Anspruchsgruppe: Mitarbeiter

Mitarbeiter stehen oft vor der Herausforderung monotone und repetitive Tätigkeiten mit höchster Qualität zu wiederholen. Neben der extrinsischen Motivation durch Geld- oder Sachanreize, kann Spielifizierung dazu dienen, eine intrinsische Motivation zu erzeugen, welche die Qualität der Mitarbeiter dauerhaft auf einem hohen Level festigt. Durch spielerischen Vergleich mit Kollegen und das Nutzen von Best-Practice Ansätzen ist es möglich, die Unternehmensperformance zu verbessern. Des Weiteren steigert Spielifizierung die Kreativität der Mitarbeiter und ermöglicht so eine effektive Abschöpfung der Mitarbeiterideen.

Eine beispielhafte Anwendung zur spielerischen Wissensgenerierung wurde in einem deutschen IT-Unternehmen implementiert. In einer eigens eingerichteten Diskussionsplattform, wurde ein definiertes Punktesystem eingebunden, so dass für Kommentare, neue Ideen und Bewertungen definierte Punktezahlen vergeben wurden. Stellt beispielsweise ein Mitarbeiter eine neue Idee ein, erhält er eine bestimmte Punkteanzahl. Für die Kommentierung und Bewertung von Ideen werden weitere Punkte vergeben. Durch Spielifizierung konnte somit eine rege abteilungsübergreifende Diskussion erzeugt werden, die zu kreativen Ideen führte und Mitarbeiter verschiedenster Abteilungen zusammenführte, die im normalen Arbeitsalltag keine Berührungspunkte besaßen.

Video: Demonstrator zur Spielifizierung im Cost Engineering


Anspruchsgruppe: Personalnachwuchs

Personalnachwuchs, als dritte Anspruchsgruppe der Spielifizierung, kann durch einen passgenauen Einsatz des Konzepts wirkungsvoll rekrutiert werden. Vor allem die Affinität junger Schüler und Studenten zu Spielanwendungen führt dazu, dass gerade hier ein starker Hebel zur Gewinnung von High Potentials vorliegt. Durch die Vermittlung von Produkten und Unternehmensleitlinien im Spiel kann die Attraktivität des Unternehmens gesteigert oder sogar die Wahrnehmung durch junge Absolventen erst hergestellt werden. Zusätzlich ist es möglich, im Spiel eine erste Bewertung des Kultur-Fits durchzuführen, so dass die Rekrutierungsanstrengungen auf vielversprechende Kandidaten ausgerichtet werden können.

Eine bekannte weltweit agierende Hotelkette rief in diesem Zusammenhang ein Managementspiel ins Leben, in dem interne Prozesse und Tätigkeiten abgebildet wurden. Es ist somit Spielern möglich, die unternehmensrelevanten Tätigkeiten kennenzulernen und eine erste Bewertung der Affinität durchzuführen. Im Anschluss an das Spiel, wurde Spielern die Möglichkeit geboten sich auf die Bewerbungsplattform der Hotelkette weiterleiten zu lassen und den Bewerbungsprozess zu starten.

Anwendungsmöglichkeit in verschiedensten Branchen

Die Potentiale des Spielifizierungskonzepts sind vielfältig und nicht auf einzelne Branchen beschränkt. Durch die wirkungsvolle Verknüpfung von Social Media und Unternehmensaktivitäten sowie der Motivationsforschung können ungeahnte Potentiale gehoben und der Unternehmenserfolg nachhaltig gesteigert werden.

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