[24.08.2005]
Die Verlagerung des Variantenbestimmungspunktes bei elektronischen Bauteilen geschieht durch das Aufspielen des Softwareanteils erst kurz vor Ende des Produktionsprozesses. Dies ermöglicht eine Minimierung der Komplexitätskosten, indem im gesamten Produktionsprozess nur für das Hardwarebauteil Handlingaufwand entsteht und die eigentliche Variantenentstehung erst durch das Aufspielen variantenbildender Software auf das Hardwarebauteil erfolgt. Da die Ausprägung der Funktionalitäten durch die Software erfolgt, kann das Hardwarebauteil als Plattform standardisiert werden, sodass im eigentlichen Produktionsprozess nur eine sehr geringe Variantenanzahl zu handhaben ist. Das flashen der Software am Ende des Produktionsprozesses hat weiterhin den Vorteil, dass sich bei der Einführung neuer Software und Releasestände keine Bauteile mit veralteter oder fehlerhafter Software im Produktionsprozess befinden, deren Korrektur hohe Kosten verursacht. Durch Anwendung dieses Konzepts konnte bei einem internationalen Automobilkonzern die Variantenanzahl des Motorsteuergerätes um 80% gesenkt werden sowie die Bauteilkosten um insgesamt 12%. Die Implementierung des optimierten Flash-Prozesses hatte weiterhin eine signifikante Senkung der Qualitätskosten zur Folge, da im Produktionsprozess Aufwendige Softwareaktualisierungen vermieden werden konnten.