Die SWOT-Analyse bietet einen Rahmen zur umfassenden Identifikation von nachhaltigen Verbesserungsansätzen durch eine gezielte Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risikenanalyse.
Bei der Restrukturierung und Neuausrichtung von Unternehmen, Unternehmensbereichen oder einzelnen Abteilungen stellt sich die Frage nach den genauen Ursachen für bestehende Defizite bei Leistungs- und Kostenpositionen. Die Ursachen sind in vielen Fällen nicht offensichtlich, sondern müssen gemeinschaftlich und systematisch erarbeitet werden. Auf diese Weise lässt sich ein übergreifendes Verständnis aufbauen und die Gefahr unterschiedlicher Interpretationen und zueinander in Konflikt stehender Zielbeziehungen verringern. Die Erfahrungen des Change Managements zeigen, dass sich anderenfalls erhebliche Probleme bei der späteren Umsetzung von Maßnahmen zur Neuausrichtung ergeben. Es gilt folglich, die Problematik von Anfang an analytisch zu durchdringen und in einer Form aufzubereiten, die von allen Beteiligten nachvollzogen und als schlüssig bezeichnet werden kann. Die strukturierte Analyse von Geschäftsfeldern bzw. Untersuchungsbereichen stellt einen zentralen Erfolgsfaktor bei der Neuausrichtung von Unternehmen dar.
Die Bezeichnung SWOT basiert auf den englischen Begriffen Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Möglichkeiten) und Threats (Bedrohungen). Einzelne Beobachtungsbereiche werden vor dem Hintergrund dieser Begriffe beurteilt, sodass sich Stärken-Schwächen- sowie Chancen-Risiken-Profile erstellen und im Anschluss strategische Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Dabei sollen die Stärken-Schwächen-Profile die unternehmensinterne Situation widerspiegeln, während die Chancen-Risiken-Profile wesentliche externe Einflussfaktoren auf das Unternehmen erfassen sollen. Insbesondere letztere sind unter Einbezug der Wettbewerbssituation zu erarbeiten. Für eine umfassende und geschlossene Erarbeitung bietet sich die Aufstellung funktionsübergreifender Arbeitsteams an, die sowohl mit unternehmensinternen als auch mit -externen Prozessen betraut sind. Idealerweise kann die SWOT-Analyse im Rahmen von Kick-offs, Reviews und Risk Assessments eingesetzt werden und dient allgemein der Problemlösung.
Bevor mit der SWOT-Analyse zielgerichtet begonnen werden kann, ist eine klare Abgrenzung des Untersuchungsbereichs erforderlich. Diese ist vor dem Hintergrund der allgemeinen Zielsetzungen der Führungskräfte, gegebenenfalls mit externer Unterstützung, zu leisten. Durch die Bildung von alternativen, zukünftigen Szenarien werden verschiedene Entwicklungspfade für den betrachteten Untersuchungsbereich abgegrenzt. Die Ableitung zukünftiger Szenarien erfolgt dabei vom Endkunden ausgehend in der Wertschöpfungskette. So wird auf Basis der Ziele und Wünsche des Endkunden auf die zukünftigen Anforderungen an den Untersuchungsbereich geschlossen. Gegenüber diesen Anforderungen können die aktuellen Fähigkeiten des Untersuchungsbereichs gespiegelt und in einem weiteren Schritt Stärken-Schwächen-Profile gebildet werden. Durch die Bildung von Alternativszenarien können gleichzeitig etwaige Chancen und Risiken sowie deren Eintrittswahrscheinlichkeiten antizipiert werden. Den Abschluss der SWOT-Analyse bilden die Gewinnung von strategischen Handlungsalternativen für den betrachteten Untersuchungsbereich und die Erarbeitung von konkreten Entscheidungsvorlagen für die Verantwortlichen.
Die SWOT-Analyse stellt ein effizientes Werkzeug zur strukturierten Analyse und Beurteilung des jeweiligen Untersuchungsbereichs dar. Durch die vier Felder Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken wird das Analysefeld aus den verschiedenen Blickwinkeln analysiert. Die Erfahrung zeigt, dass durch das systematische Betrachten des Untersuchungsgegenstands mit dem Werkzeug der SWOT-Analyse im späteren Projektverlauf wesentlich schneller und effizienter an der Lösungsfindung gearbeitet wird.