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Break Bulk vs. Charter Shipments

[06.09.2011]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Für die Abwicklung großvolumiger Projektgeschäfte wird in vielen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus auf den Charter-Seeverkehr zurückgegriffen. Durch die Nutzung von Charterverträgen erhoffen sich Unternehmen eine einfache Abwicklung des Transports über kurze Transportwege zum Hafen und flexible Schiffsrouten. Break Bulk Transporte als Alternative zum Charterseeverkehr werden nur selten genutzt, obwohl sich diese Form der Verschiffung in vielen Fällen wesentlich wirtschaftlicher darstellen ließe.

Ziel eines nun abgeschlossenen Projektes war die systematische Bewertung und Nutzung von Möglichkeiten und Potenzialen, die mit der verstärkten Nutzung von Break-Bulk Shipments erreicht werden kann. Dazu wurde anhand einer pilothaften Untersuchung das Potenzial dieser Transportform bewertet und verprobt. Die erfolgreiche Verprobung war dann die Grundlage für den weiteren Roll-out.

Vorgehensweise im Projekt

Zur Realisierung der oben beschriebenen Zielsetzung wurde eine modulare Vorgehensweise gewählt.

Modul 1: Projektleitfaden / Sichtung von Vorarbeiten
Zusammen mit den Experten des Mandanten wurde zunächst ein Projektleitfaden erarbeitet, in dem die Ziele des Projektes, das zu betrachtende Einkaufsvolumen sowie die Projektorganisation festgehalten werden. Darüber hinaus wurden wesentliche Entscheidungskriterien, die zur Auswahl unterschiedlicher Transportformen herangezogen wurden, identifiziert und analysiert. In einem zweiten Schritt wurde das Projektteam um Vertreter von Seefracht Carriern erweitert.

Modul 2: Konzeption
Das Modul 2 untergliederte sich in zwei Aufgabenbereiche, die parallel zueinander abgearbeitet wurden.

Modul 2a: Nachkalkulation ausgewählter Projekte
Im Modul 2a erfolgte die systematische Analyse und Nachkalkulation bereits abgeschlossener Transportprojekte. Für die Auswahl geeigneter Projekte konnten die bereits in Modul 1 identifizierten Entscheidungskriterien zur Auswahl von Transportformen sowie erste Analysen zur Struktur des Transportaufkommens herangezogen werden. Nach der Auswahl repräsentativer Transportprojekte erfolgte die detaillierte Analyse der Entscheidungsprozesse, die zur Wahl der jeweiligen Transportformen geführt haben. Gleichzeitig wurde eine strukturierte Total Cost Betrachtung für die gewählten Transportformen vorgenommen (Vorlauf, Hauptlauf Nachlauf). Das Ergebnis dieses Moduls besteht in einer projektspezifischen Kostenbetrachtung, die als Baseline zur Beurteilung des Kostenpotenzials einer ausgeweiteten Break Bulk Quote herangezogen werden konnte.

Modul 2b: Konzept zur Ausweitung von Break-Bulk Shipments
Das Modul 2b beschäftigte sich mit den Kriterien, durch die sich jene Projektkonstellationen charakterisieren lassen, die ein Break Bulk Shipment bedingen. Darüber hinaus wurden in diesem Modul Maßnahmen entwickelt, die zur systematischen und kostenoptimalen Ausweitung der Break Bulk Quote führen. Dazu wurden für unterschiedliche Projektkonstellationen (Gewicht, Volumen, Lead time, Entfernung alternativer Häfen, Restriktionen von Vor-, Haupt- und Nachlauf) die Kosten der unterschiedlichen Transportformen gegenübergestellt.

Als Ergebnis dieses Moduls wurde ein Entscheidungsprozess modelliert, der zur Auswahl von Transportformen in unterschiedlichen Projektkonstellationen herangezogen werden kann.

Modul 3: Proof of Concept durch Pilotprojekte
Durch den Proof of Concept wurde das erarbeitete Break Bulk Konzept verprobt. Weitere wesentliche Ziele der Verprobung bestanden darin, kurzfristige Einkaufserfolge zu realisieren und Akzeptanz durch eine überzeugende Argumentationsgrundlage für den breiten Roll out des Konzeptes auf andere Konzerngesellschaften zu schaffen.

Gegenstand des Moduls 3 war daher die pilothafte Anwendung des entwickelten Entscheidungsbaumes. Dazu wurden Transportprojekte mit der entwickelten Systematik auf ihre Break Bulk Kompatibilität überprüft. Für geeignete Projekte wurden dann Break Bulk Transporte durchgeführt und die Total Cost dieser Transportform erfasst. Die Gegenüberstellung der Kosten für das Break Bulk Konzept mit den Kosten für einen alternativen Chartertransport gaben Aufschluss über das Potenzial des erarbeiteten Konzeptes. Die Aktivitäten in Modul 3 beinhalteten eine Abschätzung des konzernweiten Kostensenkungspotenzials und die Generierung von Teilprojektvorschlägen für einen weiteren Roll out des Konzeptes in anderen Konzerngesellschaften.

Ergebnis

Im Ergebnis ließen sich durch die Optimierung der Transportformen die Gesamtkosten im Bereich der großvolumigen Seeverkehre um mehr als 10 % verbessern.

Beratungsprodukte

Weiterführende Literatur zum Thema Komplexität

  • Anlagenproduktivität
    Leitfaden zur Steigerung der Anlageneffizienz und Verlustquellenminimierung
  • Anlaufmanagement
    Leitfaden zur Verkürzung der Hochlaufzeit und Optimierung der Anlaufphase und Auslaufphase von Produkten
  • Auftragsabwicklungsprozess
    Leitfaden für eine kundenorientierte Neuausrichtung und Kundenbindung

 

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