[02.11.2022]
Wie kann mit Veränderungen umgegangen werden, um unbeschadet oder sogar gestärkt aus Krisen herauszukommen und Transformationswege erfolgreich zu beschreiten? Die Pandemie, der Klimawandel und leider auch geopolitische Konflikte sind nur einige der Schocks, mit denen Unternehmen umgehen müssen. Ausschlaggebend für eine effektive Reaktion ist die Resilienz von Unternehmen. Das TCW unterstützt bei der Verstärkung von Resilienz durch systematische und methodengestützte Strategiearbeit.
Sie steht für die Fähigkeit zurückzufedern, im Unterschied zur Robustheit, deren Fähigkeit ist, standzuhalten. Es geht also darum, Schocks und Herausforderungen zu begegnen, einen Sturm zu überstehen und sich danach zu erholen. Unternehmen können Schocks oftmals nicht verhindern, aber sie können sich so positionieren, dass die Kosten der Disruption und die Zeit zur Erholung minimiert werden. Sie entkommen einer Krise agiler und innovativer. Wir sprechen auch davon, dass diese Schocks Auslöser für Unternehmenstransformationen sind. Es ist wichtig zu wissen, dass Schocks intern wie extern getrieben sein können und sowohl vorhersehbar als auch nicht vorhersehbar sind, also dass Resilienz antizipative und reaktive Komponenten aufweisen muss. Unternehmen benötigen Maßnahmen sowohl vor einer Krise als auch zum Zeitpunkt des Auftretens von Schocks. Wir stellen fest, dass die Herausforderungen immer schneller auftauchen und vielfältiger werden. Die Unternehmen haben sowohl Strategien zu ändern als auch operationale Modifikationen einzuleiten. Dabei ist Flexibilität eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Begegnen der Schocks. Um Schocks entgegenzuwirken, sind sie zu bewerten und die adäquate Resilienz zu gestalten.
Die Resilienz-Strategie im Unternehmen wird durch drei Bereiche beeinflusst, die Unternehmensführung, das Verhalten der Mitarbeiter und die organisatorische Struktur. Resilienz ist für die Unternehmensführung ein strategisches Schlüsselthema, das ganzheitlich angegangen werden muss. Es darf nicht an einzelne Funktionen oder Standorte delegiert werden, sondern wir benötigen strategische Vorgaben aus der Unternehmensführung und eine cross-funktionale Betrachtung.
Für ein effizientes Resilienz-Management ist das individuelle Verhalten der Mitarbeiter und die Informationsgewinnung entscheidend. Beispiel Digitalisierung: Der erste Effekt ist Angst um den Arbeitsplatz. Dann, wenn die Mitarbeiter sich an Pilotprojekte gewöhnt haben, wird die Angst durch eine optimistische Verzerrung ersetzt. Die dadurch entstehenden Erwartungsfehler sind aber gefährlich, da sie zu Fehlentscheidungen führen. Die Kraft des Realismus tritt erst bei einer höheren Durchdringung ein. Insgesamt erfordert Resilienz weniger zusätzliche Redundanzen als Robustheit, sodass sie sich als wirtschaftlicher erweist. Sie kann somit als Orientierung für das Design von Unternehmungen dienen. Unternehmen sind resilienter, wenn Unternehmensverfassungen und Organisationen sich flexibel und agil an die jeweiligen Herausforderungen anpassen können. Sie fördern die Resilienz und erhöhen die Flexibilität, sich an Schocks anzupassen. Resilient zu bleiben, bedeutet auch, ein Chaos in den Geschäftsbeziehungen zu vermeiden.
Unser Beratungsansatz hat sich vielfach bewährt und Unternehmen auf Herausforderungen vorbereitet. Selbstverständlich passen wir die Resilienz-Strategie stets an die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden an. Wir folgen dabei dem Kompass der Resilienz, bei dem wir Produktportfolio, Kundenorientierung, finanzielle Nachhaltigkeit, Go-to-Market-Kanäle, Logistik, Produktions- und Lieferantennetzwerk sowie Planung abdecken. Damit priorisieren wir die Handlungsfelder und Maßnahmen.
Der erste Schritt zielt auf die umfassende Kenntnis der Ausgangssituation hinsichtlich der bestehenden Strategie, den resilienzrelevanten Vorarbeiten und auf die genaue Festlegung des Untersuchungsbereichs, der Ziele und der konkreten Projektvorgehensweise sowie auf die Vernetzung mit allen Beteiligten als Grundlage für die erfolgreiche Projektarbeit.
Anschließend erfolgt die Ausformulierung der Resilienz-Strategie mit einem definierten Zielzustand bei den priorisierten Resilienz-Feldern sowie Kennzahlen zur Zielgradbestimmung und Messung. Eine Gap-Analyse dient der Priorisierung der Resilienz-Felder.
Schritt drei dient der Ausgestaltung des Resilienz-Radars mit Resilienz-Initiativen in allen Handlungsfeldern und Maßnahmen mit quantitativer Priorisierung zur Entscheidungsvorbereitung.
Zur Sicherstellung der wirksamen Umsetzung der priorisierten Ideen zur Realisierung der Resilienz-Strategie folgt Schritt vier mit konkreten Maßnahmen zur Umsetzung, Kommunikationskonzept und Roll-out. Mit dem Aufsetzen des Umsetzungscontrollings zum Nachhalten der Wirksamkeit von Maßnahmen beginnen wir die kontinuierlichen Reviews und steuern so das Change-Management.
Ergebnis eines solchen Vorhabens ist ein nachhaltiger kultureller Wandel im Unternehmen. Das schadlose Bestehen von externen Entwicklungen und Krisen bekommt einen Wert. Die Werte, die traditionell über Generationen Familienunternehmen stark gemacht haben, werden neu aufgelegt und tief im Unternehmen verankert. Nicht zuletzt liegen resiliente Unternehmen im Rennen um Talente immer häufiger vorne. Wenig resiliente Unternehmen kommen zunehmend ins Hintertreffen und verlieren Talente und Leistungsträger gerade in Krisenzeiten an resiliente Unternehmen, die vorgesorgt haben.