[14.06.2022]
ERP-Systeme stellen das Rückgrat heutiger Unternehmen der produzierenden Industrie dar und häufig sind es gewachsene und individualisierte Systeme. Mit dem Auslaufen einer ERP-Version bietet sich in Kombination mit dem Zwang zur Erneuerung des Systems die Möglichkeit, Geschäftsprozesse unter die Lupe zu nehmen und Effizienzsteigerungen zu erreichen. TCW begleitet Unternehmen sowohl bei der Einführung von ERP-Systemen als auch bei der Prozessoptimierung.
Der Anbieter SAP hat für seine ERP-Systeme SAP R/3 und SAP ERP ECC den Support bis 2027 und somit das Auslaufen der Unterstützung für diese Systeme angekündigt. Somit müssen Nutzer dieser Systeme in absehbarer Zukunft ihr ERP-System umstellen. Diese Notwendigkeit sollte als Chance gesehen werden, da die eingeschliffenen Prozesse und angewandten Sonderlösungen des bestehenden Systems im Rahmen einer notwendigen Systemänderung überprüft und verbessert werden können. Neue Systeme ermöglichen eine Steigerung der Prozesstransparenz und erweitern somit auch die Ansatzpunkte für ein gezieltes Prozesscontrolling. Für standardisierte und messbare Prozesse bieten viele der neueren ERP-System zudem Lösungen auf Basis von Business Analytics, die das Management in der Entscheidungsfindung unterstützen. Ziel sollte es hierbei sein, nicht lediglich das bestehende ERP-System zu ersetzen, sondern die dem System zugrundeliegende Struktur zu bewerten. Kostspielige Sonderlösungen im ERP-System, die zu hohen Aufwänden in der Pflege und Wartung führen, sollten nach Möglichkeit ersetzt werden.
Zahlreiche ERP-Einführungsprojekte haben gezeigt, dass ein wesentlicher Erfolgsfaktor von ERP-Systemen darin liegt, die Prozesslandschaft eines Unternehmens zu optimieren und an das genutzte System anzupassen. TCW stellt zu Beginn von Projekten zur ERP-Einführung und -Aktualisierung häufig fest, dass eine gewachsene Struktur der Ablauforganisation vorliegt. Gerade im Mittelstand sind häufig standortspezifische und stark individualisierte Lösungen anzutreffen. Diese Systeme sind oft das Ergebnis einer mangelnden Vereinheitlichung von den in der Realität ablaufenden Prozessen mit den Vorgaben, die ein ERP-System mit sich bringt. Nicht selten wird regelmäßig an dem System vorbei gearbeitet, indem Daten aus dem ERP-System exportiert und lokal von Mitarbeitern bearbeitet oder ausgewertet werden. Dieses Vorgehen resultiert in zusätzlichem Aufwand für die Datenpflege und kann zu einer mangelnden Aktualität der Datengrundlage in den Analysen der Mitarbeiter und auch der Nutzer des ERP-Systems führen.
Ein Update des genutzten ERP-Systems bietet gegenüber der Neueinführung den Vorteil, dass die von dem System vorgegebenen Prozesse im Unternehmen bekannt und erprobt sind. Dies ermöglicht den Transfer zwischen Prozessen, die innerhalb des Systemstandards ablaufen und solchen, die durch individualisierte Sonderlösungen abgedeckt werden. Zur Vorbereitung des ERP-Systemwechsels schlägt TCW ein auf folgenden drei Kernaspekten beruhendes Vorgehen vor:
Ähnlich wie bei einer Wertstromanalyse werden hierzu die einzelnen Unternehmensprozesse untersucht und in Bezug auf Möglichkeiten zur Standardisierung, zur Reduzierung von Verschwendung und zur Integrierbarkeit in das neue ERP-Systems bewertet (s. Abbildung 1).
Die durchgeführte Analyse stellt die Grundlage für die Aktualisierung des ERP-Systems dar und erreicht eine langfristig optimierte Organisation der Geschäftsprozesse: