[25.08.2006]
Das betrachtete Unternehmen der Automobilindustrie baute aufgrund eines starken organischen Wachstums in den letzten Jahren zahlreiche Standorte für die Fertigung in Osteuropa auf. Diese liegen aufgrund der händisch geprägten Produktionsprozesse in Schwellenländern. In diesen Standorten wurden zwar die Sollproduktionsmengen erreicht, allerdings kam es verstärkt zu Problemen hinsichtlich Prozesssicherheit, Qualität und Materialeinsatzquoten.
Der Automobilzulieferer hatte zur Realisierung von Netzwerksynergien ein Produktionssystem konzipiert und bereits mit der Implementierung begonnen. Allerdings stellten sich insbesondere in den Standorten der Schwellenländer nicht die erhofften Synergiepotenziale ein, da die besonderen Anforderungen dieser Standorte im Produktionssystem keine Berücksichtigung gefunden hatten. Das TCW wurde deshalb beauftragt, das vorhandene Produktionssystem diesbezüglich zu erweitern.
Das Projekt startete mit der Analyse des im Unternehmen befindlichen Produktionssystems. Alle Einzelmodule aus den Bereichen Materialflusssystem, Bearbeitungssystem, Personalsystem, Planungs- und Steuerungssystem, Qualitätssystem und Lieferantensystem wurde daraufhin hinsichtlich der Übertragbarkeit auf die Belange von Schwellenländern überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die jeweiligen Fabrikstandorte in Osteuropa meist noch nicht über den Reifegrad verfügten, der es möglich machen würde, die Methoden des originär für Standorte in westlichen, industrialisierten Ländern entwickelten Produktionssystems eins zu eins zu übertragen. Somit wurde jede einzelne Methode hinterfragt und gegebenenfalls auf die Bedürfnisse des Pilotstandortes adaptiert:
Durch die Erweiterung des vorhandenen Produktionssystems um die Belange von Schwellenländern gelang es, in den betrachteten Pilotwerken die Produktivität um 25% zu erhöhen. Gleichzeitig sanken die Qualitätskosten um 18%. Auch wurde auch ein fabrikübergreifender Lernprozess initiiert.