Produktkonfigurator für den modularen Hausbau

Funktionsweise des Produktkonfigurators im modularen Hausbau

In einem Produktkonfigurator ist der komplette Planungsprozess des Gebäudes abgebildet. Durch eine Anbindung an das Gebäudedatenmodellierungssystem kann der Abbildungshorizont auf den gesamten Lebenszyklus eines Hauses erweitert werden. Durch eine gezielte Führung durch den Planungsprozess wird die Nutzung dieses Planungstools für den Nutzer vereinfacht. Der Planungsprozess beginnt mit dem Anlegen eines Benutzerkontos. Dadurch ist es für den Nutzer möglich, immer wieder auf Zwischenstände und bereits durchgeführte Planungen zurückzugreifen. Um unterschiedliche regionale Bauvorschriften zu berücksichtigen, wird zu Beginn jedes Planungsprozesses das entsprechende Land, in dem das modulare Haus aufgebaut werden soll, ausgewählt. Dadurch werden im weiteren Verlauf des Planungsprozesses nur die Module und Ausstattungsvarianten angezeigt, die in dieser Region angeboten werden und zur Verfügung stehen. Das Modellieren des Hauses selbst erfolgt mit einer Drag & Drop Funktion, die dem Nutzer vormodellierte Raummodule zur Verfügung stellt (vgl. Abbildung 1).

Weitere Detailinformationen bezüglich des jeweiligen Moduls, wie etwa die Maße oder der Preis, sind über einen Doppelklick zugänglich. Nach Finalisierung des zweidimensionalen Grundrisses sind vom Nutzer Fenster und Türen zu ergänzen. Besonders beliebte Konfigurationen bilden dabei die Ausgangsbasis, um den Gesamtaufwand bei der Modellierung von Standardlösungen möglichst gering zu halten. Für die Ausgestaltung der Innenausrichtung wie etwa die Küche oder auch das Badezimmer, berechnet der Konfigurator zuerst ein dreidimensionales Modell des Hauses. Dies ermöglicht dem Nutzer, das Haus virtuell zu betreten und dabei jedes Zimmer individuell zu gestalten. Eine Machbarkeitsanalyse im Hintergrund sichert dabei die Umsetzbarkeit der Kundenwünsche.

Im Anschluss an die Modellierung hat der Nutzer die Möglichkeit aus mehreren Zusatzleistungen zu wählen. Diese beinhalten etwa Wartungs- oder Hausmeisterarbeiten oder die Unterstützung bei der Realisierung des Bauprojekts. Der implementierte Produktkonfigurator bietet dem Nutzer noch weitere Funktionen an. Durch die Verbindung zu einem 3D-Drucker besteht die Möglichkeit das Modell zu drucken. Dies kann sich als kaufentscheidend auswirken, wenn sich der Kunde im Zweifel befindet.

Hohe Verbesserungspotenziale mit Hilfe des Konfigurators

Die Implementierung wurde in drei Phasen unterteilt.

1. Die zeitintensivste Phase erfolgt in Kooperation mit dem IT-Dienstleister und hat das Ziel, alle benötigten Funktionen, die der Konfigurator besitzen sollte, in einem Pflichtenheft festzuhalten.
2. Nun erfolgt die eigentliche Umsetzung des Konzepts. Mit kontinuierlichen Tests der bereits umgesetzten Arbeitspakete können frühzeitig Probleme und Fehler wie fehlende Funktionen, behoben werden.
3. Schließlich folgt die Phase der Übergabe und finalen Überprüfung des Konfigurators.

Durch den Aufbau und die Konzeptionierung des Hauskonfigurators können bei dem betrachteten Unternehmen signifikante Potenziale durch Zeitersparnis von mehr als 50% in Relation zum konventionellen Bau erreicht werden. Außerdem lassen sich weitere Potenziale in Verbindung mit dem modularen Hausbau ausschöpfen. Beim Einsatz eines Konfigurators lassen sich die Kosten um mehr als 70% reduzieren (vgl. Abbildung 2). Die intuitive Handhabung eines Konfigurators ermöglicht es ohne große Einweisungen diesen zu benutzen und spielerisch das gewünschte Produkt zusammenzustellen.

Publikationen

• Modularisierung im Hausbau
  Studie