[08.10.2002]
Die Maximierung des Kapitalumschlags und der effiziente Einsatz des zur Verfügung stehenden Vermögens haben einen großen Stellenwert bei der Berechnung des Unternehmenswertes. Während die Höhe des Bestandsniveaus gleichsam als Messgröße der Intelligenz eines Unternehmens interpretiert werden kann, drückt sich ihre Lernfähigkeit in der Veränderungsquote bestandsbezogener Kennzahlen wie der Umschlagshäufigkeit aus.
Bestände können nicht gesenkt werden, indem man sie aus dem Lager entfernt: Bestände stellen nicht das Problem dar, sondern sind das Symptom von Schwachstellen und ungelösten Problemen in Unternehmen. Um Bestände nachhaltig und drastisch senken zu können, müssen daher die tatsächlichen Ursachen erkannt und behoben werden. Nur durch das Ansetzen an diesen Bestandstreibern kann dauerhafter Erfolg erzielt werden. Bei diesen Maßnahmen ist es wichtig, dass auch Kunden und Lieferanten in die Optimierung einbezogen werden.
Welche Möglichkeiten ein Unternehmen zur Bestandsreduzierung in der gesamten logistischen Kette besitzt soll in einem 3-tägigen Seminar dargestellt und mit Fallbeispielen aus namhaften Unternehmen unterschiedlicher Branchen untermauert werden. Dabei wird die Anwendung neuer Methoden im Bestandsmanagement aufgezeigt und die Wirkungsweise anhand von Erfahrungen verschiedener Praktiker von Best-Practice-Unternehmen erläutert. Dadurch werden die Teilnehmer in die Lage versetzt, Potenziale im Unternehmen zu erkennen, Handlungsalternativen zu erarbeiten und Lösungsschritte zur Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.
Wie Bestände durch Information ersetzt werden können zeigen Dr. Harmut Graf, Leiter Logistics bei der DaimlerChrysler AB und Dirk Naujokat von Webasto am Beispiel der Automobilindustrie auf. Dr. Heinrich Dreyer und Ernst Kastenholz erläutern innovative Methoden zur Bestandsenkung bei Stryker Leibinger in der Medizintechnik bzw. bei der Moeller GmbH in der Elektroindustrie. Am dritten Tag des Seminars referieren Bernhard Maisch von Siemens AG Transportation Systems Locomotives und Michael Wilhelm von der deSede AG über Bestandssenkungen in der auftragsorientierten Produktion.
Weiterführende Literatur: