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Solarmarkt Indien - Juli 2011

[11.07.2011]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
BRIDGE TO INDIA analysiert im Rahmen des vierteljährlich erscheinenden INDIA SOLAR COMPASS den dynamischen indischen Solarmarkt. Die aktuelle Juli-Edition thematisiert u.a. die Finanzierung von aktuellen netzgekoppelten Solar-Projekten in Indien. Heimische Banken waren zunächst sehr zögerlich bei der Vergabe von Krediten. Nun gibt es aber doch erste erfolgreich finanzierte Projekte. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und die weitere Entwicklung dieses spannenden Marktes.

Chancen, Risiken und Potenziale des indischen Solarmarktes

Indien gehört zu den dynamischsten und erfolgversprechendsten Solarmärkten weltweit. Die immens steigende Nachfrage nach Energie, hohe Preise für fossile Energieträger sowie ambitionierte staatliche Förderprogramme wie die National Solar Mission (NSM) haben ein weltweites Interesse am indischen Solarmarkt ausgelöst. Hatte die Solarenergie noch Anfang 2010 mit etwa 15 MW installierter Kapazität einen marginalen Anteil am indischen Energiemix, erreichen die in den letzten Monaten projektierten Solarkraftwerke bereits einen Umfang von mehr als 1600 MW. Diese Entwicklung wird im Rahmen weiterer Ausschreibungsrunden fortgeführt und steht im Kontext des ehrgeizigen Plans der Regierung, bis 2022 über 20 GW netzgebundene Solarstromkapazität zu installieren. Die Voraussetzungen für einen Markeintritt nach Indien sind somit von politischer Seite günstig. Zudem zählt Indien zu den sonnenreichsten Ländern der Erde mit vielerorts über 300 Sonnentagen pro Jahr und stündlichen Einstrahlungswerten von 200 MW/km².

Indische Banken betrachten den indischen Solarmarkt zunehmend positiv

Die State Bank of India Capital und die Export-Import Bank of India haben einen Kredit mit einer Laufzeit von 14 Jahren für ein PV-Projekt mit 5 MW zugesichert. Das PV-Kraftwerk ist ein Gemeinsschaftsprojekt des indischen Projektentwicklers Ashtonfield und des spanischen Modulherstellers Grupo T-Solar. Es ist eines von drei ersten Solar-Projekten in Indien, deren rückgriffsfreie Projektfinanzierung zugesichert wurde.

Indische Banken sehen die Finanzierung von Solar-Projekten zunehmend positiv. Sie wollen ihr Portfolio vom Bereich konventioneller Energie auf erneuerbare Energien erweitern. Damit Projektentwickler die Banken zur Finanzierung ihrer Projekte überzeugen können, müssen sie umfassende und präzise Projektberichte erstellen sowie gesetzlichen Genehmigungen einholen. Dies ist häufig mit Schwierigkeiten und Zeitverzug verbunden, da die Prozesse noch nicht ausreichend etabliert sind. Um die Risiken aus den abgeschlossenen Stromlieferverträgen (Power Purchasing Agreements (PPA)) mit den finanziell schwachen Netzbetreibern (State Electricity Boards) zu reduzieren, hat die Zentralregierung ein Zahlungssicherungsprogramm im Wert von € 81 Mio. für die Projekte der Phase 1 der NSM aufgesetzt. Dieser Anstoß der Regierung, die sonst eher langsam auf Marktentwicklungen reagiert, kommt gerade rechtzeitig. Nationale und internationale Banken sollen mit diesem Programm Vertrauen gewinnen, in indische Solar-Projekte zu investieren. Neben diesen positiven Entwicklungen bleibt die Finanzierbarkeit von Projekten unter der NSM und dem Programm im Bundesstaat Gujarat weiterhin problematisch. Banken sind über weitere Risiken besorgt, z.B. über fehlende Einstrahlungs- und Leistungsdaten sowie unzureichende Erfolgsbilanzen und Referenzprojekte der Entwickler. Zahlreiche Partnerschaften mit international renommierten Entwicklern und Herstellern sollen hier Abhilfe schaffen, so wie im Fall von Ashtonfiel und T-Solar.

Im INDIA SOLAR COMPASS wird die aktuelle Entwicklung des indischen Solarmarktes analysiert

Neben dem Thema der Finanzierung beantwortet die aktuelle Ausgabe des INDIA SOLAR COMPASS die Frage, welche Chancen die Renewable Purchase Obligations (RPO) eröffnen. Geschäftsmodelle und deren Wirtschaftlichkeit für die ländliche Elektrifizierung mit Solarstromanlagen sind der Fokus der Juli-Ausgabe. Außerdem wird der derzeitige Stand des Solarmarktes in Indien zusammengefasst und die Entwicklungen in den aussichtsreichsten Bundesstaaten werden skizziert. Abgerundet wird auch diese Ausgabe mit einem Experteninterview von einem renommierten Spezialisten. Rajesh Ray, Investment Manager bei der DEG – KfW Bankengruppe, erklärt, wie das Zahlungssicherheitsprogramm (Payment Security Scheme) der indischen Regierung die Finanzierbarkeit von Solarprojekten beeinflussen wird und ob das umgekehrte Bieterverfahren eine passende Methode ist, um Solarprojekte zu vergeben.

Der INDIA SOLAR COMPASS erscheint alle drei Monate und ist über die E-Mail Adresse solar-compass@bridgetoindia.com zu bestellen. Eine Ausgabe kostet EUR 180. Vier Ausgaben sind im Abonnement für EUR 600 zu erwerben. Die Sprache ist englisch.

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