TCW Studie: Resilienz gemessen in über 460 Unternehmen

Studienergebnisse

Die TCW-Studie "Resilienz im Unternehmen" untersucht die Bedeutung von Werttreibern für nachhaltigen Erfolg und zeigt ihre Widerstandsfähigkeit gegen Risiken auf. Die Studie identifiziert Werttreiber wie die strategische Ausrichtung der IT sowie der betrieblichen Weiterbildung und einer neuen Unternehmenskultur. Unternehmen, die diese Werttreiber erfolgreich umsetzen, können sich besser an Veränderungen anpassen. Es werden Maßnahmen zur Optimierung der IT-Infrastruktur, Investitionen in Mitarbeiterentwicklung und die Förderung einer offenen Kommunikation und gesunden Fehlerkultur aufgezeigt.

Die Unternehmen konnten 54 Bereiche aus 9 unterschiedlichen Wertreibern bewerten, um herauszufinden, welche Aspekte ihre Widerstandsfähigkeit stärken.

In der Studie gaben 94% der befragten Führungskräfte an, dass Resilienz für Ihr Unternehmen wichtig sei. Aber hinter den Kulissen sind die Ergebnisse ernüchternd. Trotz der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit schneidet der Bereich ESG (Environment, Social, Governance) besonders schlecht ab. Gerade einmal 16% der befragten Unternehmen sehen sich in diesem Bereich gut für die Zukunft aufgestellt. Als besondere Herausforderungen werden soziale Aspekte (74%) und Governance (71%) beurteilt.

Die Führungskräfte sehen auch einen großen Nachholbedarf in der Kundenorientierung, um ihr Unternehmen resilient aufzubauen (92%). Insbesondere die Technologieintensität (74%), sowie die Vertriebsstruktur (71%) und die R&D-Aktivitäten (71%) werden hier kritisch bewertet.

Ebenso interessant ist der Bereich Go-to-Market Kanäle, in dem Unternehmen zwar gut bei Pricing Model (66%) und Distributionsstruktur (48%) abschneiden, aber Schwächen im Einsatz von Analysetools (24%) und Prognostizierbarkeit (39%) aufzeigen. Hier ist noch viel Potenzial ungenutzt.

Die Studie "Resilienz im Unternehmen" legt offen, dass Unternehmen sich auf bestimmte Schlüsselbereiche konzentrieren sollten, um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Dazu gehören die Verbesserung von Planung, Implementierung und Einsatz von Technologien sowie die Identifizierung von Defiziten in den verschiedenen Bereichen.

Positive Nachrichten: Insgesamt schneiden die Unternehmen im Bereich Mitarbeiter gut ab, insbesondere bei Fortbildung (66%), Führung (58%) und Innovationskultur (53%) bewerten die Manager sich als besonders gut. Das zeigt, dass die Investition in die Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit ein wichtiger Faktor für die Resilienz im Unternehmen ist.

Unternehmen sollten sich nicht nur auf die Verbesserung ihrer IT-Infrastruktur und -Prozesse konzentrieren, sondern auch auf die gezielte Entwicklung von Wettbewerbsvorteilen durch die Nutzung von Technologie. Nur wer Transparenz über den vergangenen, laufenden und geplanten Stand seiner Prozesse, deren Kosten und Nutzen hat, kann darauf entsprechende Managementmethoden anwenden.

Eine weitere Empfehlung ist, die betriebliche Weiterbildung stärker in den Fokus zu rücken. Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die in ihre Mitarbeiter investieren und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, langfristig erfolgreicher sind. Die Mitarbeiter sind besser auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und können aktiv zur Gestaltung des Unternehmenserfolgs beitragen.

Eine gute Unternehmenskultur ist entscheidend für die Resilienz. Unternehmen, die eine offene Kommunikation, eine gesunde Fehlerkultur und flexible Arbeitsbedingungen fördern, profitieren von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einer stärkeren Bindung an das Unternehmen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit aus.

Schließlich ist es wichtig, die Effektivität von Outsourcing-Projekten regelmäßig zu überprüfen. Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die ihre Auslagerungs-entscheidungen auf Basis von Kennzahlen steuern, signifikant erfolgreichere Outsourcing-Vorhaben durchführen.

Die Studie "Resilienz im Unternehmen" verdeutlicht, dass deutsche Unternehmen noch erhebliches Potenzial haben, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Indem sie die richtigen Strategien und Methoden anwenden, ihre IT-Infrastruktur optimieren, in Mitarbeiterentwicklung investieren und eine positive Unternehmenskultur fördern, können sie sich besser auf die Zukunft vorbereiten und langfristig am Markt bestehen.

TCW Resilienzaudit: Fallbeispiel

Um seine Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und Krisen zu erhöhen, entschied sich ein mittelständisches Produktionsunternehmen in der Automobilzulieferindustrie, das TCW Resilienzaudit durchzuführen.

Zunächst führte TCW eine umfassende Analyse der bestehenden Prozesse, Strukturen und Werttreiber des Unternehmens durch. Dabei wurden Schwachstellen und Verbesserungspotenziale in verschiedenen Bereichen identifiziert, wie z.B. IT-Infrastruktur, Mitarbeiterentwicklung und der Unternehmenskultur.

Auf Grundlage der Analyseergebnisse entwickelte TCW gemeinsam mit Unternehmen einen maßgeschneiderten Aktionsplan zur Stärkung der Resilienz. Der Plan enthielt folgende konkrete Schritte:

1. Optimierung der IT-Infrastruktur: Das betrachtete Unternehmen muss in die Modernisierung seiner IT-Systeme und die Implementierung von datengestützten Analysetools investieren, um Prozesse effizienter zu gestalten und eine bessere Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Gemeinsam mit dem TCW wurde daraufhin ein Datenmanagementsystem eingeführt und automatisierte Prozesse etabliert, um die Effizienz der betrieblichen Abläufe zu steigern.

2. Mitarbeiterentwicklung: TCW etablierte mit dem Unternehmen die Einführung eines gezielten Fortbildungsprogramms, um die Kompetenzen der Mitarbeiter zu stärken und ihre Fähigkeit zur Bewältigung von Veränderungen und Herausforderungen zu fördern. Dazu zählen interne und externe Schulungen, Workshops und Seminare und die Etablierung zusätzlicher Mentoring-Programme, um den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens zu fördern. Das TCW schulte die Mitarbeiter im Bereich Data Science. Dadurch wurden die Mitarbeiter im Umgang mit Daten und Analysemethoden geschult. Darüber hinaus wurden die Mitarbeiter befähigt Data Science Use-Cases im Unternehmen zu identifizieren und zu bewerten.

3. Förderung einer positiven Unternehmenskultur: Die Einführung regelmäßiger Mitarbeitergespräche und Feedbackrunden ermöglicht eine offene Kommunikation. Um eine gesunde Fehlerkultur zu fördern, wurde ein systematischer und agiler Ansatz zur Identifizierung, Analyse und Lösung von Problemen eingeführt, bei dem Mitarbeiter ermutigt wurden, Fehler offen zu kommunizieren und gemeinsam Lösungen zu finden.

4. Anpassung der Geschäftsstrategie: Gemeinsam mit TCW wurde ein Projekt initiiert, um die Marktpositionierung des Unternehmens neu zu bewerten und seine Produkt- und Serviceangebote anzupassen, um flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können.

Durch die Umsetzung des Aktionsplans konnte das Unternehmen eine signifikante Verbesserung seiner Resilienz erzielen. Die Investitionen in IT-Infrastruktur, Mitarbeiterentwicklung und Unternehmenskultur trugen dazu bei, dass das Unternehmen besser aufgestellt war, um wirtschaftliche Unwägbarkeiten, Krisen und Störungen zu bewältigen. Darüber hinaus wird das Unternehmen befähigt, seine Wettbewerbsposition zu stärken und langfristig erfolgreich am Markt zu bestehen.

TCW Resilienz Check

Wenn Sie Ihre Resilienz messen wollen können Sie online kostenlos unseren Resilienz Check durchführen. Sie finden diesen auf www.tools.tcw.de.

Beratungsleistungen

• Funktions- und Leistungsanalyse
• Personal- und Organisationsbenchmarking
• Einführung eines Risikomanagement-Systems
• Implementierung von Frühwarnsystemen in der Beschaffung

Publikationen

• Resilienz und Innovation durch Data Science
  Tagungsband des Münchner Management Kolloquiums 2022
• Resiliente Unternehmensführung
  Leitfaden zur Krisenbewältigung und Transformation von Unternehmen
• Innovationsbeschleuniger Krise
  Krisenmanagement - Hochlaufkurve – Wachstumspfade

Praxisbeispiele

• Die TCW Resilienz-Strategie – Unternehmen krisenfest gestalten
• Resilienz im Anlaufmanagement - Ramp-Up in vier Phasen
• Resiliente Unternehmen brauchen resilient denkende Mitarbeiter*innen