[23.01.2009]
Das betrachtete Unternehmen des projektbezogenen Anlagenbaus stand vor der Herausforderung eines sinkenden Marktvolumens bei quasi-monopolistischen Nachfragestrukturen. Diese führten durch zunehmende Machtausübung des Kunden zu sinkenden Preisen und Margen sowie zu einer erheblichen Steigerung der Wettbewerbsintensität, da einige Wettbewerber vom Kunden gezielt gefördert und in den Markt gedrängt wurden. Größtes Asset des Unternehmens war und ist die flächendeckende Verbreitung seiner Produkte, die einen technologischen Lock-in des Kunden hervorrufen, da industrieweite Standards bis dato nicht existierten. Doch auch in der technologischen Gestaltung war durch Low Cost Produkte und Standardisierungsbestrebungen durch den Kunden eine weitere Verschärfung der Wettbewerbssituation festzustellen.
Zielsetzung des vom TCW durchgeführten Projektes war, strategische Handlungsoptionen für das Unternehmen zu erarbeiten, so dass der Umsatz stabilisiert und Kosten gesenkt werden können. Besonderer Fokus lag dabei auf der Organisationsstruktur, bei der es zu prüfen galt, inwiefern die vorhandenen Abläufe und Strukturen den Anforderungen der aktuellen Marktsituation noch entsprechen und welche Potenziale durch Optimierung der Organisation und der zu durchlaufenden Prozesse gehoben werden können.
Ausgangsbasis zur Lösung der Aufgabenstellung war eine funktionale Betrachtung des Unternehmens. Es wurde aufgenommen, welche Aufgaben und Funktionen zur Abwicklung des Geschäfts notwendig sind und welche Wettbewerbsposition das Unternehmen jeweils im Vergleich zur Konkurrenz einnimmt. Hieraus konnten strategische Szenarien und Leistungsprogramme abgeleitet werden, die wiederum die Basis zur organisatorischen Ausgestaltung der Unternehmensstrukturen bildeten.
Die Diskussion einzelner Unternehmensfunktionen wie "Kundenansprache", "Auftragsbearbeitung und Angebotserstellung", "Projektmanagement", "Projektbearbeitung", "Beschaffung und Produktion" sowie "Montage" und "Service" ermöglicht eine Aufnahme der grundsätzlichen Anforderungen und eine Erarbeitung von organisatorischen Optionen zur Unterstützung dieser Funktionen. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, die Anzahl der Schnittstellen deutlich zu reduzieren, organisatorische Doppelungen von Aufgaben zu vermeiden und insgesamt eine aus Managementsicht besser steuerbare Struktur zu schaffen.
Die unterschiedlichen Organisationsoptionen wurden im Anschluss anhand von spezifisch definierten Kriterien bewertet und auf ihre jeweiligen Vor- und Nachteile hin untersucht, so dass im Rahmen des Kernteams eine Priorisierung der Optionen erfolgen konnte. Diese wurden im Anschluss managementfähig aufbereitet und als Entscheidungsvorlage dem oberen Management vorgestellt und zur Entscheidung übergeben.
Im Rahmen der Reorganisation wurden folgende Kernergebnisse erreicht:
Es hat sich gezeigt, dass eine strategische inhaltliche Neuausrichtung häufig auch einer organisatorischen Veränderung bedarf, da sich Rahmenbedingungen, Ziele, Aufgaben und Prozesse der jeweiligen Bereiche im Wettbewerbsumfeld verändert haben. Im Rahmen des betrachteten Projektes gelang es, die funktionalen Anforderungen der internen und externen Kunden mit der neuen strategischen Ausrichtung zu kombinieren und hierauf aufbauend eine zukunftsgerichtete schlanke Organisationsstruktur zu schaffen.