[22.07.2008]
Bei dem betrachteten Unternehmen handelt es sich um einen Zulieferer für die Automobilindustrie. Das Unternehmen produziert die unterschiedlichen Teile für seine Komponenten an verschiedenen Standorten in Europa. Im Leitwerk werden die Einzelteile zu einem einbaufähigen System zusammengefügt und Just-in-Sequence beim OEM an das Band geliefert. In der Vergangenheit hat der Zulieferer seine Just-in-Sequence Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellen können. Allerdings sind durch die hohe Lieferfähigkeit die Bestände im Produktionsnetzwerk stetig angestiegen. Zwar hat das Unternehmen in der Vergangenheit versucht, die Bestände punktuell abzusenken, was an dem jeweiligen Standort auch gelungen ist. Eine anschließende Auswertung der Bestände über das gesamte Produktionsnetzwerk hat jedoch gezeigt, dass die Summe aller Bestände annähernd gleich geblieben ist. Die lokale Optimierung der Bestände hat somit nur zu einer Verlagerung des Problems im Produktionsnetzwerk geführt. Das Unternehmen hat sich letztendlich entschlossen, das TCW mit der Bestandsenkung im gesamten Produktionsnetzwerk zu beauftragen. Oberste Voraussetzung war dabei, die Just-in-Sequence Lieferfähigkeit sicher zu stellen.
Basis für die Reduzierung der Bestände im Produktionsnetzwerk war ein Value Stream Mapping sowie ein Value Stream Design. Das Projekt wurde hierzu in vier verschiedene Phasen unterteilt:
Durch die hier aufgezeigte Vorgehensweise für das Value Stream Mapping und das Value Stream Design konnte die Methodik erfolgreich auf das Produktionsnetzwerk angewendet werden. Als besonders erfolgreich hat sich dabei die Entwicklung eines optimalen Value Stream Designs und die anschließende Spiegelung an den Restriktionen des Produktionsnetzwerks herausgestellt.
Durch die Value Stream Analyse und das anschließende Value Stream Design ist es gelungen, die Bestände im gesamten Produktionsnetzwerk um 52% zu reduzieren und gleichzeitig die logistische Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dies wurde durch eine konsequente Einführung des Pull Prinzips möglich. Der durchgängige Just-in-Sequence Ansatz hat zudem sicher gestellt, dass jedes der beteiligten Werke in der Lage war, im Kundentakt zu produzieren. Ein weiteres Ergebnis war, dass die Durchlaufzeit im Produktionsnetzwerk um 43% reduziert werden konnte.